Smrithi Suryaprakash ist schon jetzt ein Star der DSAM in Ingolstadt. Nach vier Runden liegt die Zwölfjährige souverän auf Platz eins der Gruppe E. Dabei schoss sie von Nummer 17 in der Setzliste ganz nach oben. Am Samstagnachmittag spielte sie am Übertragungsbrett mit der Eins, am Sonntagmorgen wieder. Das Besondere: Ihre ganze Familie begleitet Smrithi beim Turnier.
Ihr Vater hat ihr die ersten ZĂĽge beigebracht. Zu Coronazeiten war das – die Schachakademie MĂĽnchen lieĂź nicht locker in ihrem BemĂĽhen, Kinder und Jugendliche fĂĽr Schach zu begeistern. 40 bis 50 Mädchen und Jungen erhielten, zwischenzeitlich online, Training. Davon profitierte auch Smrithi, die 2021 den Schachfreunden MĂĽnchen beitrat; da war sie gerade mal neun. Dort ĂĽbt sie zweimal pro Woche mit zwei Trainern. Nebenbei spielt sie noch Basketball und Violine.
Das regelmäßige Training macht sich nun in Ingolstadt bezahlt. “Vielleicht holt sie heute ihren größten Erfolg”, sagt die Mutter. Daneben sitzt ihre kleine Schwester und malt – aber auch sie kennt sich schon ein wenig mit Schach aus. Matt in 1 geht bereits ganz gut. Und die Eltern? “Wir lernen Schach mit Smrithi”, sagt die Mutter und lacht.

Die Familie stammt aus Chennai, der indischen Denksport-Metropole schlechthin. Klar, dass Smrithi auch die WM-Partien verfolgt hat. “Sie mag Gukesh”, weiĂź ihr Vater. Anand habe vor Jahren den Boom ausgelöst, der bis heute nicht nachgelassen habe. Im Gegenteil. “In Indien ist es ganz normal, Schach zu spielen.” Insofern vielleicht auch ganz normal, dass das indische Talent aus MĂĽnchen bei der DSAM vorne mitspielt. Die Vorzeichen fĂĽr Runde fĂĽnf stehen gut: “Sie ist sehr glĂĽcklich und hat gut geschlafen.”
Und tatsächlich Smrithi dominiert die Partie und gewinnt am Ende das Turnier mit 100% Punkteausbeute. Damit hat sie sich für das Finale qualifiziert, dass wohl Mitte Juli stattfinden wird. Wir drücken die Daumen!
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