Jana Schneider zeigt mal wieder was für ein tiefes Eröffnungsverständnis sie hat: Vor wenigen Monaten hat Jana für ChessBase einen Französischkurs mit der Vorstoßvariante aufgenommen und konnte in der Partie gegen Sarah Papp jetzt beweisen, dass ihre Mühe nicht umsonst gewesen ist.
Der Springer auf f4 hat eine lange Reise hinter sich. Gestartet ist er von d2 und über b3-c1-d3 auf seinem Zielfeld angekommen. Jana hat lange gewartet diese Idee aus ihrem Französischkurs mal in einer Partie selbst auszuprobieren.
Von f4 aus wirkt das Pferd wie ein Tentakel. Seine Arme greifen nicht nur auf das schwarze Zentrum e6 und d5 aus, sondern auch auf die schwarze Königsstellung. Selbst Ideen wie das Bauernopfer h5-h6 sind möglich, um Platz auf h5 mit noch mehr Druck auf die Königsstellung zu schaffen.
Nach mehreren ungenauen Zügen hat nun Jana Schneider einen Elfmeter, den sie auch sicher verwandelte. Dame und Springer sind grundsätzlich ein sehr gefährliches Angriffsduo; kommen dann noch weitere Kräfte hinzu, ist der schwarze König der weißen Armee hilflos ausgeliefert.
Nach dem Damenzug f1-f5 fällt die schwarze Stellung auseinander.
Schwarz musst g6 ziehen, um den Einschlag auf h7 zu verhindern, nun bricht aber weiteres Unheil über ihn herein. Die Königsstellung ist massiv geschwächt, Weiß hat unendlich viele Ideen, da alle Figuren mitspielen können.
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