von Katharina Senft. Keine Frage: Wer heute nach Informationen sucht, wird schnell im Internet fündig. Was heißt „danke“ auf Japanisch? Google weiß die Antwort. Ein Gericht aus der indischen Küche nachkochen? Chefkoch und Co. haben das passende Rezept. Auch zum Thema Schach findet man mittlerweile unzählige YouTube-Videos zu spannenden Partien oder Eröffnungsrepertoires, welche man ganz bequem per Klick auswählen kann.
Und dennoch meldeten sich 10 Menschen verschiedener Altersgruppen, unterschiedlichen Geschlechts, Berufs, Bildungsgrads, aus unterschiedlichen Gründen und mit verschiedenen Zielen für den „Schachkurs für Einsteiger“ an der vhs Karlstadt/Arnstein an. Der Kurs wurde über das Programmheft der Volkshochschule Karlstadt sowie in der regionalen Zeitung und über Flyer, welche vom Bayerischen Schachverband gesponsert wurden, beworben. Alle Werbemaßnahmen wurden nach Aussage der Teilnehmer gleichermaßen wahrgenommen. Mehrfach wurde zu Beginn der ersten Kurseinheit der persönliche Kontakt und dass Lernen in der Klasse als Motivation für die Teilnahme genannt. Das der Kurs dann auch noch im Schachraum der Mittelschule Arnstein stattfand, war umso passender.
Die Zielgruppe „Schachneulinge“ wurde getroffen, nahezu alle Kursteilnehmer hatten keinerlei Regelkenntnisse, weshalb in den ersten eineinhalb Stunden die Grundlagen wie „das Schachbrett“ und „die Gangart der Figuren“ auf dem Plan standen und mit Hilfe eines Demobretts visualisiert wurden. Zur Unterstützung für das Lernen zu Hause erhielten die Teilnehmer von der Kursleiterin eine eigens erstellte Blattsammlung, in der neben den Grundregeln auch Themen wie „die goldenen Eröffnungsregeln“ oder grundlegende Mattmotive erklärt wurden. Selbstverständlich durfte auch eine Info-Seite über den ausrichtenden Schachklub Arnstein mit Kontaktdaten und Trainingszeiten nicht fehlen. In den insgesamt 5 Kurseinheiten wechselten sich Regelkunde und praktisches Spielen ab, auch auf digitale Inhalte musste dank eines Fernsehgeräts mit HDMI-Anschluss nicht verzichtet werden. Damit konnte in einer Kurseinheit auch Bezug auf Online-Schach und verschiedene Möglichkeiten zum Üben und Spielen zu Hause genommen werden, was sicherlich in keinem Schachkurs fehlen sollte.
In der zweiten Kurswochen bot sich an einem Sonntag außerdem die Gelegenheit erprobte Schachspieler bei der Unterfränkischen Schnellschach-EM in Arnstein am Brett zu erleben. Begeistert berichteten die zwei Kiebitze den anderen Kursteilnehmern von der Veranstaltung, die vor allem aufgrund ihrer Ruhe während den Turnierpartien für Faszination sorgte.
Bei einem abschließenden Resümee in der letzten Kursstunde, wurden die gewonnen Eindrücke noch einmal untereinander ausgetauscht. Zwei der Teilnehmer konnten sich vorstellen an einem weiterführenden Kurs mitzumachen, ein jugendlicher Teilnehmer ist dem Verein bereits beigetreten und kommt nun regelmäßig zum Jugendtraining.
Auch darüber hinaus war die Maßnahme ein Gewinn für alle Beteiligten. Die Volkshochschule ist dankbar für die Erweiterung ihres Kursangebots und der ausrichtende Verein macht über das Programmheft sowie die Homepage der Volkshochschule auf sich aufmerksam. Außerdem besteht die Möglichkeit über einen solchen Kurs neue Mitglieder für den Verein zu werben. Neben der gemeinschaftlichen Atmosphäre tragen das Engagement und das Knowhow der Kursleiterinnen und -leiter natürlich zum Erfolg der Veranstaltung bei. Der Kurs kann je nach Schachkenntnissen des Dozenten auch an erfahrenere Schachspieler gerichtet sein, ein Kurs für Schachanfänger lässt sich auch mit weniger Erfahrung gut umsetzen.
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