Porzellanhersteller produzierten unzählige Meisterstücke mit einer Gewissenhaftigkeit und Akribie, die noch heute die Herzen von Liebhabern höherschlagen lassen.
Das staatliche Porzellanikon in Hohenberg widmet daher seine siebenmonatige Sonderausstellung dem Thema “Schach & Porzellan: Die Welt auf 64 Feldern”. Die Eröffnung am Freitag, 15. März, stieß mit 200 Gästen, darunter DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach, auf derart großes Interesse, dass der Saal nicht ausreichte und sogar zwei Public-Viewings in anderen Räumen eingerichtet werden mussten. Die Veranstalter sprachen von der wohl größten Ausstellungseröffnung, die sie bisher hatten.
GM Dr. Helmut Pfleger, Regierungspräsident Florian Luderschmid, Hauptleihgeber Dr. Thomas Thomsen, Museumsdirektorin Anna Dziwetzki und Hauptkuratorin Petra Werner führten mit spritzigen und kurzweiligen Beiträgen durch den Abend. Umrahmt wurde dieses Ereignis durch die musikalische Darbietung der Geschwister Gossel aus der Porzeallanmanufaktur Lindner in Küps. Sämtliche Gäste aus den umliegenden Schachvereinen und Verbänden zeigten sich begeistert von der Detailfreude, mit der der Abend gestaltet wurde – es war eine in der Tat würdige Auftaktveranstaltung für die Ausstellung des weißen Goldes.
Große napoleonische Schlachten und amouröse Provokationen
Die Ausstellung erzählt viele Geschichten auf einmal. Historisches, Politisches, Exotisches, Mythologisches, Erotisches, Tierisches, aber auch Kurioses und Ungewöhnliches. In sieben Bereichen wird eine Vielfalt an Themen und Motiven präsentiert. Fremde Völker und Kulturen aus dem Orient, China, Japan, Indien und Europa sind ebenso vertreten wie mannigfache Formen und Ornamente mit Bezug auf die griechischen Götter. Bekannte Persönlichkeiten wie Napoleon, Maria Stuart und Friedrich der Große kämpfen auf dem Schlachtfeld. Der Besucher wird gleichfalls begeistert sein von den zahlreichen Figurengruppen galanter Damen und Herren beim Schachspiel, wobei deren Partien vielmehr als Vorwand für eine amouröse Annäherung dienten.
TV Oberfranken stellt die Ausstellung und ihren Hauptleihgeber Thomas H. Thomsen in einem Fernsehclip vor. Auch die Frankenpost berichtet über die Ausstellung.
Die Vereine und Schulschach-AGs sind gefragt
Es ist sowohl dem Museum als auch uns ein großes Anliegen, dass Vereine und Schulschachgruppen, die sich bietende Gelegenheit nutzen, nach Hohenberg zu kommen. Perfekt ließe sich das mit einem Turnier oder einem Simultan verbinden. Räumlichkeiten und finanzielle Unterstützung stehen zur Verfügung. Schreibt uns gerne an.
Einen ersten Termin dürft ihr euch schon fest im Kalender markieren: Am 3. Mai kommt Großmeister Michael Bezold und berichtet über die legendäre Pulvermühle, sein Elternhaus. Weltmeister Bobby Fischer versteckte sich dort im Jahr 1990, Tigran Petrosian schwenkte das Tanzbein, und auch Botwinnik kam zu Besuch.
Zur Ausstellung
- Die Ausstellung im Porzellanikon in Hohenberg an der Eger wird vom 16. März bis 13. Oktober 2024 gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 17 Uhr. Es sind 28 Schachspiele, 43 Einzelfiguren und 34 Figurensätze zu sehen.
- Adresse: Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger, Schirndinger Str. 48, 95691 Hohenberg a.d. Eger, Tel.: +49 9233 7722-0, Webseite: https://www.porzellanikon.org
- Eintrittspreise: Hohenberg 3,00 € / 2,00 € ermäßigt, Kombikarte mit dem Porzellanikon Selb 6,50 € / 5,00 € ermäßigt, Eintritt sonntags immer nur 1,00 €; für Kinder bis 18 Jahre freier Eintritt
Quellen: Ausstellungskatalog, Pressemitteilung zur Ausstellung, Persönliche Gespräche, Photogalerie steffans-schachseiten.de