Ăśberraschungsgast bei der bayerischen Meisterschaft: Zwischen Hausarbeit fĂĽrs Studium und WM-Vorbereitung findet Jana Schneider kurz Zeit, die Partien in Rosenheim zu verfolgen. Was sie bisher, auch im Internet, gesehen hat, gefällt ihr: “Das Niveau ist hoch.”
Die 21-Jährige hatte – wie so viele – Lukas Schulz und Eduard Miller als Favoriten auf den Zettel. Allerdings sei es schwierig, nach der deutschen nahtlos bei der bayerischen Meisterschaft anzutreten. Selbst hat Jana noch nicht bei der “Bayerischen” teilgenommen – auch wenn sie jedes Jahr mit dem Gedanken gespielt hat. Zurzeit trainiert sie aber fĂĽr ein anderes Highlight, das wohl jede Schachspielerin miterleben möchte. Im September geht es mit dem deutschen Frauen-Nationalteam zur Mannschafts-WM nach Polen. Das heiĂźt, auch die deutsche Nummer eins Elisabeth Pähtz ist mit dabei.
Hat Jana Schneider das Pähtz-Buch “Wer den vorletzten Fehler macht, gewinnt” gelesen? Zum Teil schon, sagt sie. Vor allem die Partien, die die deutsche GroĂźmeisterin eingebaut hat, haben ihr Interesse geweckt. Im Buch geht Elisabeth Pähtz auch auf den Umgang mit Niederlagen am Brett und im “Spiel des Lebens” ein. DafĂĽr mĂĽsse jeder seine eigene Strategie finden, findet die Psychologie-Studentin, die fĂĽr Regensburg in der 2. Bundesliga spielt. Sie setze sich mehr mit Psychologie beim Schach auseinander als andere. Womit sie aber nicht halblegale Psychotricks meint, sondern zum Beispiel ganz einfache Dinge: “Schon ein Remisangebot hat psychologischen Charakter.” Je nach Turnierplatzierung und Stellung beschäftige man sich gedanklich sehr stark damit.
Zur Schach-Psychologie gehört fĂĽr sie auch, sich immer neue Ziele zu setzen. Und da will’s die bayerische WGM wissen: IM und GM sind die Stufen, die sich noch erklimmen möchte. Eng verbunden damit ist der Denksport-Ort Rosenheim: Hier hat sie im Vorjahr ihre erste IM-Norm geholt. Dieses Jahr, im Dezember, spielt sie im Gasthof Höhensteiger bei den German Masters. Priorität hat jedoch zunächst etwas anderes: “Ich möchte die Nationalmannschaft bestmöglich unterstĂĽtzen.”