Eine Ära geht zu Ende: Peter Eberl gibt nach zehn Jahren an der Spitze des Bayerischen Schachbundes das Zepter weiter an seinen bisherigen Stellvertreter Ingo Thorn. Für seinen 35-jährigen Dienst am bayerischen Schach wurde er zum Ehrenpräsidenten gewählt und erhielt vom BLSV die Goldene Ehrennadel mit silbernem Lorbeerblatt. Zusätzlich bekam er für seine Vereinsarbeit die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten und Kranz. Das erweiterte Präsidium spendierte ihm aus privaten Mitteln eine Ballonfahrt.
Peter benennt als seine schwierigste Amtshandlung die Organisation des Spielbetriebs in der Coronazeit, da sich die Positionen von Befürwortern und Gegnern der Wiederaufnahme von Mannschaftskämpfen diametral gegenüberstanden. Als Höhepunkt in seiner Amtszeit sieht er die Ausrichtung des German Masters im vergangenen Dezember an. Dem bayerischen Schach bleibt der Rosenheimer weiterhin erhalten. Im August stehen im Gasthof Höhensteiger gleich zwei Spitzenveranstaltungen an: die Normenturniere vom 12. bis 18. August und die Bayerischen Meisterschaften vom 26. bis 31. August.
Jede Menge Rochaden
Mit dem Wechsel an der Spitze gehen weitere personelle Veränderungen einher: Christian Ostermeier übernimmt die Vizepräsidentschaft und Simon Pernpeintner rückt zum 1. Bundesspielleiter auf. Neu im Team ist der niederbayerische Spielleiter Simon Staudinger, der sein Fachwissen nun auch auf Landesebene einbringen wird. Florian Süß (bisher Pressereferent) und Johannes Pfadenhauer (bisher Verbandsentwicklung) tauschen die Ressorts. Für die Position des Seniorenreferenten bewarben sich Amtsinhaber Wolfgang Fiedler sowie der Münchner Bezirksreferent Jean Bausch. Die Abstimmung gewann der Hauptstädter mit 54:32. Neue Kassenprüfer sind Mirco Süß und Dieter Schönleben. Die weiteren Amtsinhaber wurden bestätigt.
Diskussionen und Beschlüsse
Aufgrund der Erhöhung des Jahresbeitrags im DSB um 1€ zieht der BSB nach. Zukünftig sind von jedem erwachsenen Mitglied 14€ (bisher 13€) zu entrichten, die zu 100% nach oben weitergeleitet werden. Aktuell fällt für den BSB kein zusätzlicher Beitrag an; zum Vergleich: In NRW liegt dieser bei 10€. Die Bayerische Schachjugend hatte für Kinder und Jugendliche eigene Beschlüsse gefasst. Weiterhin wurden die Zuschüsse an die acht Bezirke und die BSJ gestrichen.
Wir führen einen „C-Trainer Breitenschach“ ein, da insbesondere an Schulen mit der Einführung des gesetzlichen Anspruchs auf Ganztagsbetreuung der Bedarf an sportlichen Angeboten steigen wird. Es gibt eine neue Schiedsrichterordnung, um in allen Bezirken das Ausbildungssystem zu vereinheitlichen.
Die Bayerischen Einzelmeisterschaften im Lang- und Schnellschach werden aufgewertet; für Großmeister und Internationale Meister ist es nun deutlich leichter, Startplätze zu erhalten.
Zukünftig ist es möglich, dass Landes- und Regionalligen auch Elo ausgewertet werden können. Mannschaftsführer dürfen in Bayern auch weiterhin Empfehlungen für Remisangebote ihren Spielern geben, auch wenn die FIDE-Regeln sich neuerdings anders lesen. Außerdem wird die Oberliga weiterhin mit einer Sollgröße von 10 Mannschaften gespielt, für die nächste Saison gilt jedoch aufgrund der Bundesligareform eine Ausnahme mit 12 Mannschaften. Zudem stimmt die Versammlung dafür die starre Einteilung der Regionalligen nach Bezirksgrenzen zugunsten geographischer Gesichtspunkte und kürzerer Fahrwege aufzuweichen.
Im Seniorenbereich gibt es keine Änderungen hinsichtlich der Altersgrenzen.
Der Antrag von Christian Krause und Thomas Sörgel zur Nutzung des Ligamanagers wurde zurückgezogen, da sich eine andere Lösung gefunden hatte, die Mannschafts- und Einzelergebnisse sichtbar zu machen.
Mit kleineren Änderungen wurde der Haushalt beschlossen. So erhält Deggendorf 2000€, falls dort die Bundesligaendrunde stattfinden sollte.
Weitere Ehrungen
Dieter Braun und Harald Bittner erhielten jeweils eine Flasche Rotwein für ihre langjährige Tätigkeit als Bezirksvorsitzende in der Oberpfalz und in Unterfranken. Der BLSV zeichnete zudem Ingo Thorn mit der Ehrennadel in Gold mit Kranz für seine Verbandstätigkeit aus.
Alle Amtsinhaber auf einen Blick
Präsidium: Ingo Thorn (Präsident), Christian Ostermeier (Vizepräsident), Ulrike Pfadenhauer (1. Schatzmeister), Ralph Alt (Bundesrechtsberater), Markus Walter (IT-Referent), Simon Pernpeintner (1. Bundesspielleiter). Kevin Beesk ergänzt als BSJ-Vorsitzender das Präsidium beratend.
Erweitertes Präsidium: Gerhard Kuchling (2. Schatzmeister), Simon Staudinger (2. Bundesspielleiter), Aylin Albayrak (Damenschach), FM Lukas Schulz (Problemschach), Claus Kuhlemann (Mitgliedererfassung und Wertungen), Eduard Prossliner (Webmaster), Manfred Schweizer (Ausbildung), Peter Przybylski (Schiedsrichter), Johannes Pfadenhauer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Florian Süß (Verbandsentwicklung und Schriftführer), Jean Bausch (Seniorenschach), Klaus Böse (Leistungssport).
Verbandsgericht: Peter Wiemer (Vorsitzender), Reinhard Kotz (Stellvertreter) und 16 Bezirksbeisitzer.
Kassenprüfer: Mirco Süß und Dieter Schönleben.
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Ausführliche Informationen sind dem Berichtsheft und dem Protokoll zu entnehmen.