Tobias Kolb aus Bamberg gelingt ein Befreiungsschlag, indem er gegen den Schweizer Jungstark Igor Schlegel seinen ersten Skalp des Turniers holt.
In einer typischen Damengambitpartie folgen beide Seiten über 20 Züge hinweg bekannten Linien und Plänen. Schwarz öffnet das Zentrum mittels des Bauernhebels 27…c5, wodurch er hofft später mit dem d-Bauern weiter vorstoßen zu können.
Weiß verdoppelt auf der c-Linie und droht mit seinen Figuren einzubrechen, in dieser Situation lässt der Nachziehende das Feld b5 durch den Damenzug Db6-f6 ungedeckt, sodass die weiße Monarchin hier eindringen kann. (Schwächen auf a5, d5 und der angegriffene Turm auf d7). Der Anziehende erhält Vorteil.
Die weiße Stellung unten sieht auf den ersten Blick hervorragend aus:
- Mehrbauer auf e3,
- totale Zentrumskontrolle durch aktives Figurenspiel,
- die schwachen Bauern auf dem Damenflügel von Schwarz sehen aus wie reife Früchte, die nur noch gepflückt werden müssten.
Jedoch ist die Messe noch nicht gelesen, wie hätte hier Schwarz kurz vor der Zeitkontrolle ausgleichen können?
Nun beginnt das Schauspiel.
Man beachte wie gut der schwarze König durch seine Untertanen gut geschützt ist. Jetzt verschwindet in jedem Zug einer davon. 37…Db2 Die wichtigste Verteidigerin zieht um auf den anderen Flügel. 38. Txg6! Der Turm darf aufgrund der Fesselung nicht genommen werden. 38. …Kh8 39. Le5!+ Txe5, 40. Txc8+ Kh7 41. Dxf7+ Sg7 42. Txh6!+ Aufgabe.
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Lösung für Schwarz im 37. Zug: … Se7, Txf6 Sxd5, Tfc6 Txe3!!, fxe3 Lxe3+, Kf1 Lxc1, Txc1 Txc7, Txc7 Sxc7 =