Am 29. und 30. März 2025 fanden im Kelheimer Altstadt-Hotel DORMERO sowohl die Bayerische Blitz-Einzelmeisterschaft als auch die Bayerische Blitz-Mannschaftsmeisterschaft statt. Der Termin war nicht optimal, da die Oberliga gerade erst abgeschlossen war, die anderen bayerischen Ligen noch mitten in der entscheidenden Phase steckten und zudem an diesem Wochenende auch die österreichischen Ligen spielten, in denen insbesondere einige Südbayern aktiv waren. Doch wie der 1. Bundesspielleiter, ISR Simon Pernpeintner, treffend bemerkte: „Wenn man alle anderen Termine berücksichtigen würde, bräuchte das Jahr 120 Wochenenden.“
Bayerische Blitz-Einzelmeisterschaft
So kam es, dass speziell bei der Einzelmeisterschaft 2025 mit nur 15 relativ wenig Teilnehmer am Start waren. Zum Vergleich: letztes Jahr waren es noch 28 gewesen. Das gilt allerdings nur für die Quantität. Qualitativ bestand das halbe das Feld aus Titelträgern und mit einem Großmeister, einem internationalen Meister, einer internationalen Meisterin, einem FIDE-Meister und zwei Kandidaten war der Wettbewerb äußerst spielstark besetzt.
Als einzige Dame wagte sich WIM Yelyzaveta Hrebenshchykova vom SC Noris-Tarrasch NĂĽrnberg in den Wettbewerb.
Aufgrund der Gegebenheiten wurde ein doppeltes Rundenturnier gespielt, bei dem jeder Teilnehmer zweimal gegen jeden anderen antreten musste. Die beiden Partien eines Duells wurden direkt hintereinander gespielt, was den Ablauf vereinfachte.
Da ein paar Qualifizierte es versäumt hatten, sich abzumelden und daher einige Telefonate notwendig waren, wurde das Turnier erst mit 15 Minuten Verspätung gestartet.
Im Anschluss ging es allerdings flott voran, auch weil es laut Turnierleiter nicht einen einzigen Streitfall gab; ungewöhnlich für eine Blitzschach-Meisterschaft.
Aufgrund der ungeraden Teilnehmerzahl hatte jeder zweimal spielfrei.
Am Ende stand ein mehr als überzeugender neuer Bayerischer Meister 2025 fest: GM Leon Mons vom SC Erlangen. Mit 26,0 Punkten aus 28 möglichen ließ er nichts anbrennen, gab lediglich zwei Remis und eine Partie ab und sicherte sich den Titel mit einem beeindruckenden Vorsprung von 6,5 Zählern. Vizemeister wurde IM Yevhenii Yelisieiev vom SC Noris-Tarrasch Nürnberg, der mit 19,5 Punkten knapp vor CM Alberto Atoyan landete. Der junge U16-Spieler vom PTSV SK Hof kletterte mit 19,0 Punkten als Drittplatzierter aufs Treppchen.
Bayerische Blitz-Mannschaftsmeisterschaft
Anders als am Samstag war am Sonntag “volle HĂĽtte” im Altstadt-Hotel angesagt. 18 Mannschaften a vier Spieler, ergo 72 Teilnehmer drängelten sich im groĂźen Saal des DORMERO.
Vom Start weg entwickelte sich das Rundenturnier zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SF Augsburg, SC Bavaria Regensburg, FC Bayern München und SC Noris-Tarrasch Nürnberg. Diese vier Teams bildeten auch in der Endabrechnung das Spitzenquartett. Am Ende wurde es eine äußerst knappe Sache. SF Augsburg und SC Bavaria Regensburg landeten punktgleich mit 31:3 ganz vorne. Für die finale Reihenfolge musste die Zweitwertung bemüht werden, was in diesem Fall die Brettpunktzahl war, die die Schwaben mit vier Zählern in Führung sah. Im Duell um den verbleibenden Platz auf dem Podest konnte sich der FC Bayern München (30:4) knapp gegen die Franken (28:6) durchsetzen.

Das breite Mittelfeld wurde von der SG Post/Süd-Regensburg angeführt, die mit 19:15 Punkten allerdings bereits einen ordentlichen Respektabstand auf die vier Topmannschaften an der Spitze hatten. Die Ausrichtermannschaft vom SK Kelheim – nominell nur auf dem drittletzten Startplatz gesetzt – schlug sich achtbar in diesem starken Feld und arbeitete sich bis Platz 12 nach vorne.
Auch wenn es eine Mannschaftsmeisterschaft war, so gab es dennoch individuelle Highlights, die entsprechend gewürdigt wurden. Am Spitzenbrett erreichte Zarko Vuckovic (SF Augsburg) mit 14,0 Punkten das beste Ergebnis. An Brett 2 räumte Lennart Uphoff (SC Bavaria Regensburg) den Preis mit 16,0 Punkten ab. FM Patrick Höglauer (FC Bayern München) nahm die Auszeichnung am dritten Brett mit nach Hause, während FM Vitaliy Promyshlyanskyy (SC Noris-Tarrasch Nürnberg) am vierten Brett zuschlug (beide 14,5 Zähler).
Wie schon am Vortag gab es auch am Sonntag laut Spielleiter nicht einen Streitfall, sodass die Mannschaften noch vor dem Zeitplan wieder die Heimreise antreten konnten. Details mit allen Dokumenten sind hier zu finden:
Dazu gab es auch zwei Zeitungsartikel: